Henry Thomas Hamblin
Kurzbiografie
Henry Thomas Hamblin wurde
1873 in Walworth, einem Stadtteil in der Mitte Londons, geboren. Als Sohn armer Eltern hatte er bald das Bestreben, den kleinlichen Verhältnissen, die jedem bestimmt waren, der keine schulische oder berufliche Ausbildung besaß, zu entfliehen.
Nach wiederholten erfolglosen Versuchen in mehreren Berufen, wobei er einen ansehnlichen Schuldenberg angehäuft hatte, entschloss er sich zum Beruf des
Optikers. Trotz Kapitalmangel und eher düsteren Aussichten gelang es ihm, ein gut gehendes und weithin bekanntes Optikergeschäft aufzubauen.
Als Geschäftsmann war er in dieser Lebensphase sehr erfolgreich. Doch der geschäftlilche Erfolg füllte ihn nicht aus, und Hamblin wurde zunehmens depressiver. Irgendetwas in ihm drängte nach Entfaltung.
Sein Leben lang hatte Hamblin
visionäre Erfahrungen gemacht und die Allgegenwart eines universellen Gesetzes gespürt.
“Solche Erfahrungen lassen sich mit Worten nicht beschreiben. Alle Sorgen und Ängste verschwanden und ich fühlte mich eingebettet in göttliche Liebe. Die tiefe Friedfertigkeit des Ewigen durchströmte mich wie ein Fluss; gleichzeitig war es so als würde ich von göttlicher Glückseligkeit fortgerissen.“
Auf der Höhe seines geschäftlichen Erfolgs hörten diese Visionen jedoch wieder auf. Darüber hinaus stellten sich Albträume ein. Fast jede Nacht plagten ihn grauenhafte Träume.
Immer mehr gelangte er zu dem Schluss, dass er sich auf dem falschen Weg befände, bis er schließlich nicht mehr umhinkam, sein
Optikergeschäft aufzugeben und sich aufs Land zurückzuziehen. Dort hörten die Albträume sofort auf.
Dann kam sein zehnjähriger
Sohn plötzlich und unerwartet ums Leben. Dieser Schicksalsschlag bedrückte ihn sogar noch mehr als seine vormaligen Angstträume. Er erkannte, dass es an der Zeit war, der bisher totgeschwiegenden inneren Stimme Gehör zu verschaffen.
Hamblin war in einer tiefreligiösen Familie aufgewachsen. Doch die Amtskirche konnte ihm auf seine brennenden Fragen keine Antworten bieten. Er erkannte, dass ihm Dogmen und Kirchenlehren nicht weiterhelfen würde. Er müsse die Antwort in seinem Inneren finden.
Seine innere Suche verschaffte ihm wieder Kontakt zur “Gottesgegenwart“.
Etwa um 1920 fing er dann zu schreiben an. Das Schreiben fiel ihm leicht und er fand, dass es auch dazu beitrug, seinen Gedanken eine klarere Struktur zu geben.
Hamblin ging davon aus, dass sich in jedem Menschen eine Quelle der Fülle befände. Sobald der Mensch mit dieser Instanz Kontakt hergestellt hätte, würde sie sein Leben zum Besseren verändern.
Solange der Mensch jedoch die Schuld, bliebe er in der Opferrolle gefangen. Der Mensch müsse mit dem inneren Lebensprinzip in einen harmonischen Einklang gelangen, dann würde ihm „alles andere hinzugegeben“.
Kurze Zeit, nachdem Hamblin mit dem Schreiben von Büchern und Kursen begonnen hatte, gründete er such eine Zeitschrift: „The Science of Thought Review“. Diese baute auf dem Prinzip des „richtigen Denkens“ auf. Obwohl er keinerlei Erfahrung mit dem Verlagswesen besaß, wusste er mittlerweile, dass ihm alles zur rechten Zeit zufließen würde, sofern er sich in Harmonie mit dem göttlichen Gesetz verhielte.
Wer eine gewisse Erfahrung mit Printmedien hat, weiß, dass eine Erstauflage von zehntausend Exemplaren ein beträchtliches Risiko darstellt. Hamblin ging dieses Risiko ein. Seine Zeitschrift war um diese Zeit die einzige dieser Art, und wurde bald weltweit bezogen. Sie enthielt nicht nur Hamblins eigene Artikel, sondern auch Beiträge von vielen anderen bekannten und erfolgreichen Schriftstellern und Mystikern wie Joel S. Goldsmith (amerikanischer spiritueller Autor und Lehrer), Henry Victor Morgan (metaphysischer Prediger),
Graham Ikin und des Dichters
Derek Neville.
Henry Thomas Hamblin war bis zu seinem Tode im Jahre 1958 schöpferisch tätig.