Neville Lancelot Goddard (1905-1972) war ein einflussreicher Lebenslehrer, Redner und Autor. Er distanzierte sich bewusst von anderen gängigen "Ismen" seiner Zeit.
Neville, wie er sich schlicht nannte, kam in St. Michael auf der Insel Barbados als Sohn des Kaufmanns Joseph Nathaniel Goddard und dessen Ehefrau Wilhelmina, geborene Hinkison, auf die Welt.
1922 kam er per Schiff in die Vereinigten Staaten von Amerika, um - im Alter von 17 Jahren - Schauspiel, insbesondere Tanz, zu studieren. Er wurde ein - sehr guter - Tänzer, heiratete mit 19 Jahren zum ersten Mal und wurde Vater des Sohnes Joseph Neville. Diese Ehe hielt nur etwa ein Jahr.
Auf einer Berufstournee durch England kam Neville erstmals mit geisteswissenschaftlichen Themen in Berührung. Ein Schotte borgte ihm eine Reihe von Werken über die Macht des Geistes. Nach seiner Rückkehr in die USA zog er sich aus der Unterhaltungsbranche zurück (wobei ihm die in der Ausbildung eingeübte Fähigkeit zur Tiefenentspannung sicherlich bei seinen Gebeten (= Meditationen, Visualisierungen, Imaginationsübungen) sehr zupass kam, und widmete sich nach Studien mit seinem Lehrer Abdullah der Vermittlung von Lebensgesetzen auf der Basis universeller Prinzipien.
Neville berief sich dabei auf die Bibel. Allerdings ging er davon aus, dass die Bücher der Bibel nichts mit geschichtlichen Ereignissen oder Personen zu tun haben. Neville betrachtete die Bibel als ein Gleichnis für die menschliche Seele und war zu dem Schluss gelangt , dass es sich bei den dort genannten Figuren um keine historischen Personen, sondern um in jedem Menschen vorhandene Bewusstseinszustände handle.
Nach langer Trennungszeit verliebte sich Neville in den 1930er Jahren in seine spätere zweite Frau, Catherine Willa van Schmus. Mit dieser hatte er eine gemeinsame Tochter, Victoria.In den ersten Jahren seiner Vortragsserien widmete sich Neville hauptsächlich "The Law" (dem "Gesetz der Anziehung", "Gesetz der Annahme"). In seinen späteren Lebensjahren legte er vermehrt Wert auf "The Promise" (die "Verheißung" = die Rolle des Einzelnen als menschgewordener Gott).