Das Gesetz des Erfolgs
von Napoleon Hill
Die Gewohnheit des Sparens
Wir alle sind Opfer unserer Gewohnheiten, unabhängig davon, wo wir sind oder was wir tun.
Jede Vorstellung, die wir unserem Denken bewusst einpflanzen oder der wir es gestatten, sich in Folge von Suggestionen, Umwelteinflüssen, den Überredungskünsten von Partnern oder dergleichen in unserem Denken festzusetzen, wird dafür sorgen, dass wir uns entsprechend dieser Vorstellung verhalten.
Erziehen Sie sich dazu, an Wohlstand und Fülle zu denken und darüber zu sprechen.
Sehr bald werden Sie dann die Auswirkungen sehen und Sie werden mehr Gelegenheiten sowie neue und unerwartete Chancen erhalten.
Gleiches zieht Gleiches an.
Falls Sie sich im Geschäftsleben befinden und es sich zur Angewohnheit gemacht haben, über ihre "schlechtgehenden Geschäfte" zu reden, werden Sie schlechte Geschäfte ernten.
Ein einziger Pessimist, dem es gestattet wird, sein destruktives Reden lange genug fortzuführen, kann die Arbeit eines halben Dutzend kompetenter Mitarbeiter zerstören und wird dies auch tun, indem er das Denken seiner Kollegen auf Armut und Misserfolge lenkt.
Seien Sie sehr auf der Hut, damit Sie nicht einer dieser Männer oder Frauen sind!
Einer der erfolgreichsten Bankiers im Bundesstaat Illionois hatte folgendes Schild in seinem Büro hängen:
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und denken nur an Wohlstand. Falls Sie eine andere Einstellung haben, behalten Sie sie für sich! |
Die Sklaverei der Verschuldung
Schulden sind gnadenlose Unterdrücker, die Feinde des Sparens.
Armut an sich ist bereits ausreichend, um den Ehrgeiz zu töten, das Selbstbewusstsein zu untergraben und einem die Hoffnung zu nehmen, sobald jedoch auch noch Schulden hinzukommen, befindet man sich unter dem Joch grausamer Herren.
Niemand kann sein Bestes geben, niemand kann sich so ausdrücken, dass man ihm Achtung zollt, niemand kann ein klares Hauptziel formulieren oder umsetzen, wenn das Schwert der Schulden über seinem Haupte hängt. Der sich in der Skaverei der Schulden Befindliche ist ebenso hilflos wie der Sklave, der durch Unwissenheit oder Ketten gefesselt ist.
Der Autor hat einen engen Freund, dessen Einnahmen 1.000 Dollar pro Monat betragen. Seine Gattin liebt die "Gesellschaft" und möchte ein Jahreseinkommen von 12.000 Dollar nach außen hin gerne wie 20.000 Dollar aussehen lassen.
Das Ergebnis ist, dass der arme Tropf meist mit 8.000 Dollar verschuldet ist. Alle übrigen Familienangehörigen haben sich an der Mutter ein Beispiel genommen und geben Geld ebenso freizügig aus. Die Kinder, zwei Mädchen und ein Junge, befinden sich nun in einem Alter, in dem die Entscheidug ansteht, ob sie auf eine höhere Schule gehen sollten, aufgrund der ständigen Schulden des Vaters ist dies jedoch ausgeschlossen. Dies führt zu Unstimmigkeiten zwischen dem Vater und seinen Kindern, was die gesamte Familie unglücklich macht.
Es ist fürchterlich, wie ein angeketteter Gefangener durchs Leben gehen zu müssen, wie ein Leibeigener, der durch Schulden gefesselt ist. Steigende Schulden sind eine Angewohnheit. Es fängt klein an und wächst sich langsam zu einem Monster aus, das eines Tages Herr über die eigene Seele wird.
Tausende junger Männer beginnen ihr Eheleben mit unnötigen Schulden, die über ihren Köpfen hängen und schaffen es nie, sich von dieser Last zu befreien.
Nachdem der neue Reiz des Frisch-Verheiratetseins an Glanz verloren hat (wie das meist der Fall ist), wird dem jungen Paar häufig die Peinlichkeit der Situation bewusst, was nicht selten zu einer Unzufriedenheit mit dem anderen Partner führen kann oder gar beim Scheidungsgericht endet. BR>
Der von Schulden gebeugte Mann hat weder Zeit noch Neigung, sich Ideale auszudenken. Und so driftet er mit der Zeit immer weiter ab und setzt sich selbst immer mehr Grenzen, die ihn einmauern und eine Wand aus Ängsten und Zweifeln um ihn herum errichten.
Keine Mühe ist zu groß, um dieser Miserie zu entrinnen!
"Überlegen Sie sich, was Sie sich und denen, die von Ihnen abhängig sind, schulden und fassen Sie den festen Entschluss, in niemandes Schuld zu stehen," lautet der Ratschlag eines erfolgreichen Mannes, dessen Anfänge durch Schulden vereitelt wurden. Dieser Mann kam rechtzeitig zu Sinnen, um sich von der Angewohnheit zu befreien, Unnötiges anschaffen zu müssen. Er konnte sich von der Sklaverei befreien.
Sehr viele Leute, die der Angewohnheit des Verschuldens anheim gefallen sind, haben leider nicht das Glück, rechtzeitig zur Besinnung zu gelangen. Schulden sind wie Treibsand und haben die Tendenz, den Verschuldeten immer tiefer hinunter zu ziehen.
Die Angst vor Armut ist eine der destruktivsten der in Kursteil drei beschriebenen sechs Grundängste. Der hoffnungslos Verschuldete wird von der Angst vor Verarmung ergriffen, sein Ehrgeiz erlahmt und seine Selbstbewusstsein schwindet, was ihn weiter in den Strudel hineinzieht.
Es gibt zwei Klassen von Schulden. Diese sind dermaßen unterschiedlich, dass sie einer Erwähnung bedürfen:
1. Schulden aufgrund von Luxusanschaffungen, die man abschreiben kann.
2. Schulden aufgrund beruflicher Aktionen; es wurden Waren verkauft oder Dienstleistungen erbracht, die wieder in Vermögenswerte zurückgeführt werden können.
Zu vermeiden sind vor allem Schulden aus der ersten Gruppe.
Bei der zweiten Gruppe ist Augenmaß und ein gesunder Menschenverstand erforderlich, damit sich derjenige, der solche Schulden eingeht, innerhalb vertretbarer Grenzen verhält. Sobald man über seine Grenzen hinaus Anschaffungen tätigt, betritt man das Reich der Spekulation und die Spekulation bringt meist mehr Opfer als Reichtümer.
Sehr viele Leute, die über ihre Verhältnisse gelebt haben, sind der Versuchung der Spekulation erlegen, in der Hoffnung, in einem einzigen Zug das Glücksrad zu ihren Gunsten zu drehen und endlich schuldenfrei zu werden. Leider bleibt das Glücksrad meist an der falschen Stelle stehen und bringt die Betroffenen noch tiefer in die Verschuldung hinein.
Die Angst vor Armut bricht den Willen ihrer Opfer; diese können ihr verlorenes Geld nicht mehr zurückholen und, schlimmer noch, verlieren sämtlichen Ehrgeiz, sich aus der Sklaverei der Verschuldung zu befreien.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht in der Zeitung vom Selbstmord eines Hals über Kopf Verschuldeten lesen kann. Die Skaverei der Verschuldung verursacht Jahr für Jahr mehr Todesfälle als alle übrigen Ursachen zusammen genommen.
Dies alleine zeigt bereits die grausame Auswirkung der Angst vor Armut.
Die Angst vor Armut ist ein negativer und zerstörerischer Geisteszustand. Dazu kommt, dass ein bestimmter Geisteszustand die Tendenz hat, seinesgleichen anzuziehen. So kann die Angst vor Armut die Angst vor Krankheit anziehen, diese beiden können wiederum die Angst vor dem Alter hinzurufen und über kurz oder lang findet sich der Betroffene in Armut, mit einer angegriffenen Gesundheit und altert vorzeitig.
Millionen von Gräbern wurden vorzeitig aufgrund der grausamen Angst vor Armut gefüllt.
Vor nicht einmal einem Dutzend Jahren war ein junger Mann Vorsitzender der City National Bank von New York City. Er lebte über seine Verhältnisse und häufte so einen hohen Schuldenberg an, der ihm Sorgen bereitete, die sich bald auch in seiner Arbeit bemerkbar machten. Man kündigte ihm.
Es gelang ihm, eine andere Stellung zu finden. Diese war weniger gut bezahlt, seine Gläubiger stellten ihn jedoch bloß, was letztendlich dazu führte, dass er sich von aus kündigte und in eine andere Stadt zog, wo er erst mal genug verdienen wollte, um seine Schulden abzuzahlen. Gläubiger sind jedoch sehr findig, wenn es um das Aufspüren von Schuldnern geht und hefteten sich an seine Fersen. Der neue Arbeitgeber erfuhr von den Schulden und kündigte dem Mann wieder.
Danach suchte er zwei Monate lang vergebens eine neue Anstellung. Eines kalte Nacht sprang er vom obersten Geschoss eines hohen Gebäudes am Broadway. Das Schuldgespenst hatte ein neues Opfer gefunden.
Wie Sie die Angst vor Armut besiegen
Um die Angst vor Armut in ihre Schranken zu weisen, müssen Sie zweierlei tun, sofern Sie verschuldet sind.
Zunächst befreien Sie sich von der Angewohnheit, "auf Pump" zu kaufen und bleiben solange dabei, bis Sie Ihre Altschulden allmählich abgetragen haben.
Nachdem Sie schuldenfrei sind, können Sie sich auf den Weg zum Wohlstand begeben. Gewöhnen Sie es sich an, als Teil Ihres klares Hauptziels einen Teil Ihrer Einnahmen zu sparen, auch wenn es nur ein Cent pro Tag sein sollte. Es geht darum, dass Sie sich eine neue Angewohnheit aneignen und Spaß am Sparen gewinnen.
Jede Angewohnheit lässt sich unterbrechen, indem Sie an ihre Stelle eine andere Angewohnheit setzen, die wünschenswerter ist.
Die Gewohnheit des Ausgebens muss Platz für die Gewohnheit des Sparens schaffen.
Alle Leute, die es zur finanziellen Unabhänigkeit gebracht haben, haben diesen Wandel vollzogen.
Durch das Unterbrechen einer Angewohnheit entsteht ein "Loch" in Ihrem Denken und dieses Loch müssen Sie mit einer anderen Angewohnheit füllen, andernfalls wird die frühere Angewohnheit zurückkehren.
In diesem Kursus wurden viele psychologische Formeln behandelt, die Sie verinnerlichen und praktizieren sollten. Eine dieser Formeln finden Sie in Kursteil drei, um Selbstbewusstsein aufzubauen.
Diese Formeln können Sie über das Gesetz der Gewohnheit zu Ihrem festen Repertoire machen.
Dass Sie finanzielle Unabhängig anstreben, wird vorausgesetzt. Nachdem Sie die Angst vor Armut beherrschen und an ihre Stelle die Gewohnheit des Sparens gesetzt haben, ist die Vermehrung von Geld nicht mehr schwierg.
Der Autor dieses Kurses wäre sehr enttäuscht, wenn ihm zur Kenntnis gelangte, dass der Eindruck entstanden sei, dass Erfolg nur an Geld gemessen wird.
Dennoch ist Geld ein wichtiger Erfolgsfaktor und bedarf der gebührenden Aufmerksamkeit in diesem Kursus, damit die Teilnehmer ein nützliches, sinnvolles, wohlhabendes und glückliches Leben führen.
Die kalte und ungeschminkte Wahrheit ist, dass in unserer heutigen Zeit ein Mann nicht mehr ist als ein Körnchen Sand, das von jedem Windhauch der Umstände hin und hergeweht wird, wenn er es nicht versteht, auch Geld zu verdienen.
Das Genie mag demjenigen, der es besitzt, Belohnung bieten, aber auch das Genie benötigt Geld, um seiner Genialität Ausdruck zu verleihen.
Der Mensch ohne Geld ist demjenigen ausgeliefert, der Geld besitzt.
Dies gilt unabhängig von seinen Fähigkeiten, seiner Ausbildung oder seinen Talenten.
Es ist eine Tatsache, dass man Sie zu einem großen Teil auch nach Ihrem Kontostand beurteilen wird, egal, womit Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen.
Auch der Unbekannte auch nach seinem Kontostand beurteilt und wenn dieser hoch ist, wird er wie ein Prinz empfangen und es werden ihm Gelegenheiten geboten.
Wenn die Absätze seiner Schuhe jedoch abgelaufen sind, seine Hosen ungebügelt und sein Hemdkragen schmutzig ist und er einen ärmlichen Eindruck hinterlässt, wird man ihm den Rauch der Missachtung ins Gesicht blasen.
Das sind keine schmeichelhaften Äußerungen, aber sie spiegeln die Fakten wider.
Die Neigung, Menschen auch nach ihrem Geldwert zu beurteilen, ist nicht auf bestimmte Leute begrenzt.
Wir alle sind mehr oder weniger davon betroffen, ob uns dies bewusst ist oder nicht.
Thomas A. Edison ist einer der bekanntesten und respektiertesten Erfinder auf der Welt, es ist jedoch keine Verzerrung der Tatsachen, zu behaupten, dass er ein Unbekannter geblieben wäre, wenn er nicht der Gewohnheit treu geblieben wäre, seine Ressourcen zu pflegen und sein Geld zu sparen.
Henry Ford hätte es mit seiner "pferdelosen Kutsche" niemals an die Spitze gebracht, wenn er nicht sein Leben lang auch die Kunst des Sparens geübt hätte. Hätte Mr. Ford seine Geldmittel nicht bewahrt, wäre er bereits vor vielen Jahren von seiner Konkurrenz geschluckt worden.
Viele junge Männer sind dem Erfolg sehr weit entgegengegangen, um dann in Notzeiten aufgrund von Geldmangel aufgeben zu müssen.
Reservemittel sind für die erfolgreiche Führung eines Geschäftes unabdingbar!
Gleichermaßen sind Sparkonten für den Erfolg des einzelnen Menschn unabdingbar. Ohne ein Sparguthaben leidet der Mensch gleich zweifach:
Zum einen kann er Gelegenheiten nicht ergreifen, die eine Liquidität erfordern und zum anderen gelangt er in eine peinliche Lage, wenn er unerwarteterweise Bargeld benötigt.
Dem ließe sich hinzufügen, dass der Mensch aufgrund dessen, dass er sich die Gewohnheit des Sparens nicht aneignet, auch noch auf eine dritte Weise leidet. Auf diese Weise versäumt er es nämlich auch, sich weitere erfolgswichtige Eigenschaften anzueigenen, die sich aus der Gewohnheit des Sparens ergeben.
Das Kleingeld, das der Normalbürger achtlos durch seine Finger gleiten lässt, könnte ihm bei systematischem Sparen finanzielle Unabhängigkeit bescheren.