Die Denkende Substanz




sWallace Wattles benutzte in seinen Werken immer wieder den Begriff "Denkende Substanz."


Wen oder was meint er damit?

Und vor allem - wie wirkt diese unsichtbare Substanz?

Es ist klar, dass er damit die universelle Allmacht gemeint hat; dabei könnte man es eigentlich belassen.

Ein Zeitgenosse von Mr. Wattles war der ehemalige Bezirksrichter, Maler und Philosoph Thomas Troward. Leser der Werke der schottischstämmigen, in Frankreich aufgewachsenen Autorin und einzigen persönlichen Schülerin Trowards Genevieve Behrend (insbesondere "Ihre unsichtbare Macht" und "Der spirituelle Weg zur Wunscherfüllung") werden die tiefen Einsichten und Erkenntnisse Trowards bereits kennen.

Thomas Troward gebührt das Verdienst, dass er in manchen Sätzen und Absätzen deutlicher macht, was es mit dieser "Denkenden Substanz" auf sich hat.

Er schreibt:

"Mein Unterbewusstsein ist ein Zentrum des göttlichen Wirkens. Das göttliche Wirken ist immer auf Entfaltung und volleren Ausdruck ausgerichtet.

Dies bedeutet die Erzeugung von etwas, das über das bisher Bestehende hinausgeht, also von etwas völlig Neuem, das in der bisherigen Erfahrung noch nicht vorhanden war, wenngleich es infolge eines geordneten Wachstumsprozesses daraus hervorgeht.

Da die geistige Macht ihr Wesen nicht verändern kann, bedeutet dies, dass sie in mir ebenso wirken muss.

In meiner ureigenen Welt, deren Zentrum ich bin, wird diese Macht deshalb an der Erzeugung neuer Bedingungen arbeiten, welche immer eine Weiterentwicklung des Bisherigen darstellen."

Wenn wir diese Aussage akzeptieren, gehen wir somit davon aus, dass das Universum (die Denkende Substanz) nur durch uns wirken kann. Daraus ergibt sich, dass wir jedes Mal, wenn wir etwas Gewünschtes oder Ersehntes nicht erhalten, diese Macht falsch angewandt haben.

Um optimale Ergebnisse zu erhalten, müssen wir also lernen, uns auf diese Höhere Macht auszurichten.

Jeder von uns ist ein Verteilzentrum dieser Macht, vergleichbar etwa mit einem Umspannwerk, das Teil des elektrischen Versorgungsnetzes ist.

Wir haben die Kontrolle darüber, wie wir diese Macht verteilen.

Geregelt wird diese Verteilung über unsere vorherrschenden Gedanken. Nicht selten ist der vorherrschende Gedanke eine innere Blockade oder eine Angst. Zwar sagen wir, dass wir dies oder das gerne erleben würden, aber tief drinnen sitzen Bedenken oder Ängste, die sich dem widersetzen.

Jedes Mal, wenn wir zulassen, dass dieser vorherrschende tiefere Gedanke unseren Wunsch neutralisiert, verhindern wir, dass die Höhere Macht - die Denkende Substanz - etwas für die Erfüllung diese Wunsches tun kann.

lUnser angeblicher Herzenswunsch steht vor einer unüberwindlichen Front.

Unsere vorherrschenden Gedanken setzen sich immer durch! Dies gilt dann, wenn wir ab und zu erreichen, was wir uns wünschen und auch, wenn wir Unerwünschtes anziehen. Doch der Mensch ist nun mal so geartet, dass er sich das nicht gerne eingesteht; er schiebt die Schuld lieber auf die "Umstände".

Sicherlich gab es auch in Ihrem Leben Situationen, wo es einfach "flutschte". Alles fügte sich wunderbar, Sie waren glücklich und die Dinge gingen Ihnen leicht von der Hand.

Umgekehrt kennen Sie mit Sicherheit auch Situationen, wo es immer schlimmer wurde. Es war einfach der "Wurm drin".

Und das ging solange weiter, bis ...

Sie geistig umschalteten!

Sie dachten anders!

Vielleicht sagten Sie sich auch nur "Jetzt ist mir eh schon alles egal". Doch was haben Sie damit getan?

Sie haben losgelassen!

Und Sie haben Ihre Gedanken verändert!

Andere Gedanken bringen andere Ergebnisse.

Sehr viele Leute reden sich ein, dass es Ihnen gut ginge oder sie glücklich seien, nachdem etwas eingetroffen sein wird.

"Sobald ich dies und das habe, geht's mir gut"

Das ist ein folgenschwerer Trugschluss!

So funktioniert das Universum nicht!

Hierzu ein paar Sätze aus dem Buch "Auf der Suche nach dem Geheimnis des Erfolgs ":

"Unser Tagesbewusstsein beurteilt alles, was ihm die Sinne melden, und sendet diese Meldungen an das Unterbewusstsein weiter.

Wir neigen dazu, von dem, was wir tagtäglich in der Außenwelt erleben, Bilder aufzunehmen, den belichteten Film zu entwickeln und diese Bilder dann in uns selbst auszudrucken.

Dieser Vorgang muss genau andersherum verlaufen:

Sie müssen an einem bestimmten, klar umrissenen Ziel innerlich solange festhalten, bis es verwirklicht ist!"

Wenn wir eine bestimmte Situation erschaffen wollen, müssen wir zuerst glücklich sein! Wir müssen uns zuerst in das Gefühl des Erreichthabens hineinbegeben, nur so können wir das universelle Gesetz der Anziehung für uns nutzen!

"Glaubet, dass ihr empfangen habt, so wird es euch zuteil werden!"

Vielleicht fällt es Ihnen schwer, Vorfreude zu empfinden. Wie soll man sich denn über etwas freuen, das noch gar nicht da ist?

Und auch noch dankbar dafür sein?

Aber mit Sicherheit haben auch Sie bereits dieses Gefühl erlebt. Vielleicht haben Sie einen Urlaub gebucht und sich schon vorher gefreut: "Morgen geht es endlich los!"

Warum tun wir uns dann in anderen Bereichen so schwer damit?

Warum sehen wir zuerst Probleme und Schwierigkeiten?

Nun - das hat wieder mit unseren vorherrschenden Gedanken zu tun!

An erster Stelle muss natürlich klar sein, was wir überhaupt erschaffen wollen. Napoleon Hill nannte dies das "zentrale Ziel".

Sobald dieser Wunsch absolut klar umrissen ist, müssen wir alles tun, um dieser geistigen Schöpfung zum Leben zu verhelfen. Man könnte sagen, wir wirken als eine Art "Geburtshelfer" für unseren Wunsch.

Müssen wir alles im vorneherein wissen?

Nein!

Die einzelnen Schritte werden sich uns nach und nach zeigen.

Wichtig ist, niemals etwas zu erzwingen!

Zwang ist absolutes Gift!

Lassen Sie los! Wenn Sie etwas "mit Gewalt" erreichen wollen, haben Sie bereits verloren! Vielleicht erreichen Sie es sogar, aber es wird nur von kurzer Dauer sein.

Bleiben Sie gelassen, seien Sie flexibel und seien Sie vor allem gewiss, dass Sie zur rechten Zeit Ihr Ziel erreichen werden.

Tun Sie alles aus dieser inneren Erfolgsüberzeugtheit heraus!

Dorothea Brande brachte dies wie folgt auf den Punkt:

"Verhalten Sie sich so, als wäre ein Scheitern ausgeschlossen!"

Sie werden mit Sicherheit immer näher an das herankommen, was im Einklang mit Ihren vorherrschenden Gedanken steht!

Dies gilt natürlich, wie bereits angesprochen, im Guten wie im Schlechten! Wenn Sie vor etwas Angst haben, steigt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass Sie das Befürchtete anziehen!


Von Natur aus sind wir so angelegt, dass wir immer mehr sein werden. Wir wachsen. Allerdings haben die meisten von uns auch ein "Gegenprogramm" erhalten, das uns von Eltern, Lehrern, Nachbarn, dem Staat oder gewissen Erfahrungen eingebleut wurde, weshalb wir in der Praxis eine Reihe von Hürden zu überwinden haben.

Das Beste, das wir bei unserer Arbeit als "Geburtshelfer" tun könen, ist, auf unsere innere Stimme zu hören und dann aufgrund dieser inneren Eingebungen aktiv zu werden. Beides ist nötig. Nur passiv abzuwarten, dürfte nur in seltensten Fällen das gewünschte Ergebnis bringen.

Alles Erschaffene nimmt seinen Anfang auf der geistigen Ebene.

"Am Anfang war das Wort"

(im griechischen Original: Logos = Idee/Gedanke)

Davon ausgehend, müssen wir annehmen, dass auch unser Universum mit einem Gedanken began. Dasselbe gilt für die Planeten.

Das mag schwer nachvollzierbar sein, denn bei dem Wort "Gedanke" denken wir meist an einen menschlichen Gedanken, aber gegenteilige Beweise liegen uns nicht vor und alle spirituellen Schriften bestätigen das Obengesagte.

Dieselbe Macht, die einem jeden Einzelnen von uns zur Verfügung steht, durchfließt auch alles andere. So sind Pflanzen zum Beispiel darauf programmiert, sich zu ihrer Höchstform zu entwickeln; sie werden alles, was sie sein können.

Auch die Tierwelt bedient sich dieser Macht zu hundert Prozent.

Nur wir Menschen nutzen unser Gehirn leider oftmals dazu, uns selbst zu begrenzen.

Wenn eine Pflanze aufgrund einer Dürre zu wenig Wasser erhält, wird sie sofort weiterwachsen, sobald sie wieder Wasser erhält. Die Pflanze überlegt nicht lange: "Wer weiß, ob es sich überhaupt noch lohnt" - sie setzt sofort wieder alles daran, um die beste Pflanze zu werden, zu der sie gedacht war.

Als Kinder haben wir keine Probleme, uns Großes vorzustellen. Wir richten uns nach unserem natürlichen Wachstumsprogramm und begrenzen uns nicht bereits im Vorfeld.

Aber nach und nach erhalten wir von verschiedenen Seiten Informationen, die unser natürliches Weiterwachsen behindern.

Diese Informationen stecken uns in eine Zwangsjacke und kontrollieren uns.

Natürlich ist alles nur "zu unserem Besten" gemeint; unsere Erziehungsberechtigen wissen es einfach nicht besser. Und je älter wir werden, um so größer werden die Institutionen und Stellen, die uns diese limitierenden Informationen verpassen.

Wir haben in diesem Beitrag nun gesehen, dass sich unsere vorherrschenden Gedanken verwirklichen, vor allem, wenn sie stark gefühlsbesetzt sind. Und auch, dass es sich hierbei nicht selten um Ängste handelt.

Dabei kann die Einsicht helfen, dass Ängste fast immer etwas Eingebildetes sind. Es gibt auch Gruppierungen und Institutionen, denen daran gelegen ist, dass wir weiterhin Ängste haben; auf diese Weise sind wir manipulier- und steuerbar.

Wenn wir Ängste beseitigen können, sind wir schon ein großes Stück weiter auf dem Weg in eine erfüllte Zukunft.

Viele Menschen deuten Ängste auch nur als Hinweise auf Gefahren. Doch oftmals ist eine Angst auch ein Hinweis darauf, dass etwas wichtig für uns ist.

So wird jemand nur dann Angst vor einem Vorstellungsgespräch haben, wenn dabei etwas auf dem Spiel steht. Wenn dieser Mensch diese Stelle ohnedies nicht will, wird er völlig angstfrei in das Gespräch gehen.

Weiterhin haben wir gesehen, dass wir ein Verteilzentrum der universellen Macht sind. Als Menschen haben wir hier ironischerweise der Pflanzen- und Tierwelt gegenüber einen Nachteil: Wir besitzen einen Verstand und obwohl diesem viele Annehmlichkeiten zu verdanken sind, kann er uns auch sehr im Wege stehen.

Solange wir die hier angesprochenen Zusammenhänge nicht verstehen, erhalten wir unerwünschte Ergebnisse. Nicht selten erhalten wir sogar das genaue Gegenteil des Gewünschten, weil wir unsere vorherrschenden Gedanken - welche uns vielleicht unbewusst sind - weiterhin mit Nahrung versehen und dann unwissentlich unsere eigenen Ängste schüren und unsere Begrenzungen verstärken.

Lernen Sie, wie Sie diese Macht - die Denkende Substanz - in Ihrem Sinne dirigieren! Wenn Ihre Ziele ethisch vertretbar und realistisch sind, erweisen Sie sich und der Menschheit damit den größten Dienst!

Weder Ihnen noch anderen ist damit gedient, dass Sie möglichst leisetreten!

Finden Sie heraus, was Ihre vorherschenden Gedanken und Glaubenssätze sind!

Wenn etwas längere Zeit im argen liegt, ist mit Sicherheit immer ein begrenzender Gedanke, eine Fehlinformation oder ein Zweifel vorhanden!