Die Wissenschaft
des Reichwerdens

von Wallace D. Wattles


Kapitel 11

Erfolgsüberzeugtes Handeln


Der Gedanke ist die schöpferische Macht oder Antriebskraft, welche die schöpferische Instanz zum Handeln bewegt. Erfolgsüberzeugtes Denken wird Ihnen Reichtum bringen,

Allerdings dürfen Sie sich  nicht auf das Denken alleine verlassen und das Tun vernachlässigen.

Dies ist der Fels, an dem so viele ansonsten wissenschaftlich Denkende Schiffbruch erleiden:

Diese Leute versäumen es, das Denken mit dem persönlichen Tun zu verbinden.

Bislang haben wir das Stadium der Entwicklung noch nicht erreicht - sofern ein solches möglich sein sollte -, in dem ein Mensch direkt aus der formlosen Substanz heraus ohne den Umweg über den Prozess der Natur oder die Arbeit des Menschen etwas erschaffen könnte.

Mit dem bloßen Denken ist es also nicht getan, der Mensch muss sein Denken durch persönliches Handeln begleiten.

Über das Denken können Sie das Gold im Herzen der Berge zwar zu Ihnen bringen, es wird sich jedoch nicht von selbst auf den Weg zu Ihnen machen, selbst verarbeiten, zu Münzen schmelzen und auf der Straße dahergerollt kommen und direkt in Ihre Geldbörse springen.

Unter dem Einfluss des Höheren Intelligenz werden die Geschäfte der Menschen so geordnet, dass jemand veranlasst wird, das Gold für Sie zu schürfen. Die Geschäfte anderer Leute werden wiederum so gelenkt, dass das Gold zu Ihnen gelangt. Und Sie müssen Ihre eigenen Geschäfte so regeln, dass Sie es in Empfang nehmen können, wenn es ankommt.

Ihr Denken verursacht, dass alle Dinge - die beseelten ebenso wie die unbeseelten - darauf hinarbeiten, dass Sie das Gewünschte erhalten, Ihr persönlicher Einsatz muss jedoch dergestalt sein, dass Sie das Gewünschte auch in Empfang nehmen können, sobald es bei Ihnen eintrifft. Sie erhalten keine wohltätige Gabe und stehlen nichts.

Sie müssen jedermann einen größeren Nutzwert bieten, der den Geldwert, den Sie erhalten, übertrifft.

Die geisteswissenschaftliche Nutzung des Denkens besteht in der Ausgestaltung eines klaren und plastischen Vorstellungsbildes des von Ihnen Gewünschten.

Indem Sie diese Absicht unbeirrt aufrechthalten und dankbar gläubig von der Erfüllung Ihres Wunsches ausgehen, wird Ihnen die Erfüllung zuteil.

Versuchen Sie nicht, Ihre Gedanken auf mysteriöse oder okkulte Weise „auszustrahlen“, in der Absicht, dass diese dann in Ihrem Sinne wirken würden. Dies ist vergebliche Mühe und schwächt nur Ihre Fähigkeit, vernünftig zu denken.

Die Wirkungsweise des Denkens wurde in den bisherigen Kapiteln bereits ausführlich erklärt: Über Ihren Glauben und Ihre Absicht prägen Sie der formlosen Substanz - die denselben Wunsch nach mehr Leben hat wie Sie - Ihr Wunschbild nachhaltig ein, und dieses von Ihnen empfangene Wunschbild setzt über ihre regulären Aktionskanäle, die auf Sie ausgerichtet sind, alle schöpferischen Hebel in Gang.

Die Lenkung oder Überwachung des schöpferischen Prozesses ist nicht Ihre Aufgabe!

Sie beschränken sich darauf,

  • Ihr Wunschbild im Bewusstsein zu halten,
  • Ihrer Absicht treu zu bleiben
  • und Ihren Glauben und Ihre Dankbarkeit aufrechtzuhalten.

Dennoch müssen Sie erfolgsüberzeugt handeln, damit Sie empfangsbereit sind, sobald das Ihnen Zustehende zu Ihnen gelangt und Sie das Gewünschte dann, sobald es bei Ihnen ist, richtig zuordnen können.

Dies ist leicht einsehbar: Wenn das Gewünschte zu Ihnen gelangt, befindet es sich im Besitz anderer Menschen, die einen Gegenwert verlangen werden. Daraus folgt, dass Sie es nur erhalten können, indem Sie einen angemessenen Gegenwert entrichten.

Ihre Brieftasche wird sich nicht ohne Ihr Zutun in einen wundersam wohlgefüllten Wunschhut verwandeln.

Dies ist der Kernpunkt der Wissenschaft des Reichwerdens, wo Denken und persönliches Handels zusammengebracht werden müssen!

Es gibt sehr viele Leute, die bewusst oder unbewusst durch Stärke und Beharrlichkeit schöpferische Kräfte in Bewegung setzen, aber arm bleiben, weil sie die Ankunft des Gewünschten nicht vorgesehen haben.


Durch Ihr Denken bringen Sie das Gewünschte auf den Weg zu Ihnen.

Durch Ihr Handeln nehmen Sie es in Empfang!

Wie immer Ihr Handeln auch aussehen mag, liegt es auf der Hand, dass Ihr Tun jetzt stattfinden muss. In der Vergangenheit können Sie nicht handeln und für die Klarheit Ihres geistigen Wunschbildes ist es ohnedies unerlässlich, dass Sie die Vergangenheit aus Ihrem Denken löschen.

Ebenso wenig können Sie in der Zukunft handeln, da diese noch nicht eingetroffen ist.

Und solange eine zukünftige Situation noch nicht eingetroffen ist,  können Sie auch nicht vorhersagen, wie Sie sich einer solchen Situation verhalten werdem-


Der Umstand, dass Sie sich derzeit vielleicht nicht in der richtigen Branche oder in der richtigen Umgebung befinden, besagt nicht, dass Sie Ihr Handeln aufschieben müssten, bis Sie sich in der richtigen Branche oder Umgebung befinden. Investieren Sie jetzt keine Gedanken in künftige Notfälle, vertrauen Sie darauf, dass Sie dann, wenn solche Fälle eintreten sollten, damit auch umgehen können.

Wenn Sie in der Gegenwart handeln, Ihr Denken aber in der Zukunft weilt, wird Ihr gegenwärtiges Handeln zersplittert und unwirksam sein.

Widmen Sie Ihr gesamtes Denken der Handlung im Jetzt!

Wirken Sie nicht mit Ihrem schöpferischen Impuls auf die Ursubstanz ein und legen dann die Hände in den Schoß. Auf diese Weise werden Sie nichts erreichen.

Handeln Sie jetzt!

Sie haben immer nur das Jetzt zum Handeln. Wenn Sie sich auf den Empfang des Gewünschten vorbereiten wollen, dann fangen Sie jetzt damit an!

Und Ihr Handeln - wie immer dieses aussehen mag - muss sehr wahrscheinlich an Ihrem jetzigen Platz erfolgen und auf die Menschen und Dinge in Ihrer jetzigen Umgebung wirken.

Sie können nur dort handeln, wo Sie sich aufhalten, niemals dort, wo Sie früher einmal gewesen sind und auch nicht dort, wo Sie sein werden. Sie können nur im Hier und Jetzt handeln.

Sorgen Sie sich nicht darüber, ob Ihr gestriges Tun in Ordnung oder mangelhaft ausgeführt war.

Machen Sie Ihre heutige Arbeit gut!

Versuchen Sie auch nicht, das für morgen Anstehende bereits heute zu erledigen. Es wird Ihnen genügend Zeit zur Verfügung stehen, um das Morgige zu tun.

Versuchen Sie nicht, auf okkulten oder mystischen Wegen auf Menschen und Dinge einzuwirken, die sich Ihrem Zugriffsbereich entziehen.

Warten Sie nicht erst auf Veränderungen in Ihrer Umgebung, bevor Sie aktiv werden. Verursachen Sie stattdessen eine veränderte Umgebung, indem Sie jetzt handeln.

Sie können auf die Umgebung, in der Sie sich jetzt befinden, so einwirken, dass dadurch eine bessere Umgebung geschaffen wird.

Halten Sie gläubig und vertrauensvoll an der Vision Ihrer selbst in dieser besseren Umgebung fest, aber handeln Sie in Ihrer jetzigen Umgebung mit Ihrem ganzen Herzen, mit Ihrer gesamten Stärke und mit Ihrer gesamten geistigen Kraft.

Vergeuden Sie keine Zeit mit Tagträumereien und dem Bauen von Wolkenkuckucksheimen; halten Sie an Ihrem Wunschbild fest und handeln Sie jetzt!

Suchen Sie nicht nach irgendeinem neuen Kniff, nach irgendeiner ungewöhnlichen oder bemerkenswerten Aktion, mit der Sie den ersten Schritt zum Reichwerden einleiten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich Ihr Handeln - zumindest anfangs - nicht von Ihrem bisherigen Handeln unterscheidet, doch jetzt  führen Sie diese Handlungen erfolgsüberzeugt aus, was Sie mit Sicherheit reich machen wird.

Wenn Sie in einer Sparte beschäftigt sind, die Sie nicht als die richtige für Sie empfinden, warten Sie nicht mit dem Handeln, bis Sie in eine andere Branche gewechselt haben. Lassen Sie sich nicht entmutigen und lamentieren Sie nicht, weil Sie nicht am rechten Fleck säßen. Niemand befindet sich am verkehrten Platz, der nicht auch den richtigen Platz finden könnte und niemand befindet sich in der verkehrten Sparte, der nicht auch in die richtige Sparte überwechseln könnte.

Halten Sie das Wunschbild, in dem Sie sich in der richtigen Sparte befinden, in Ihrem Bewusstsein aufrecht, mit der Absicht, dorthin zu gelangen und in dem Glauben, dass Sie dorthin gelangen werden, aber handeln Sie in Ihrer jetzigen Sparte.

Benützen Sie Ihren jetzigen Geschäftszweig als Sprungbrett zu einer besseren Arbeitsstelle und benutzen Sie Ihr jetziges Umfeld als Sprungbrett für ein besseres. Sofern Sie Ihr Wunschbild vom richtigen Geschäftsbereich gläubig und erwartungsvoll in Ihrem Bewusstsein halten, wird es die Höhere Intelligenz verlassen, Ihnen den richtigen Bereich näherzubringen. Und Ihr erfolgsüberzeugtes Verhalten wird Sie dazu verlassen, sich auf diesen neuen Geschäftsbereich zuzubewegen.

Wenn Sie Angestellter oder Lohnempfänger sind und das Gefühl haben, dass Sie den Arbeitsplatz wechseln sollten, um das Gewünschte zu erhalten, projizieren Sie Ihre Gedanken nicht in den Raum hinaus und verlassen sich dann darauf, dass Ihnen der neue Arbeitsplatz förmlich zufliege. Dies ist ziemlich unwahrscheinlich.

Halten Sie die Wunschvorstellung von sich an diesem neuen Arbeitsplatz in Ihrem Bewusstsein und handeln Sie gleichzeitig an Ihrem jetzigen Arbeitsplatz gläubig und vertrauensvoll. Dann werden Sie auch den gewünschten neuen Arbeitsplatz erhalten.

Über Ihre Vision und Ihren Glauben setzen Sie schöpferische Kräfte in Gang, um Ihnen diesen Arbeitsplatz näherzubringen und Ihr Handeln setzt  in Ihrer jetzigen Umgebung Kräfte in Gang, um Sie zum gewünschten Arbeitsplatz zu bringen. Als Abschluss zu diesem Kapitel werden wir eine weitere Aussage hinzufügen:


Es gibt eine denkende Substanz, aus der alle Dinge geschaffen sind und welche in ihrem Urzustand die Zwischenräume des Universums durchdringt, durchflutet und ausfüllt.

Ein Gedanke dieser Substanz erschafft das Gedachte.

Der Mensch kann in seinen Gedanken Dinge formen und kann das Erdachte erschaffen, indem er der formlosen Substanz seinen Gedanken einprägt.

Hierzu muss der Mensch vom Wettbewerbs- zum schöpferischen Denken umschwenken; er muss sich eine klare geistige Vorstellung des Gewünschten machen, diese Vorstellung mit der Absicht, das Gewünschte zu erhalten, und in dem unerschütterlichen Glauben, dass er das Gewünschte erhalten wird, in seinem Denken halten und sein Denken gegen alles abschotten, was seine Absicht erschüttern, sein Wunschbild verwässern und seinen Glauben verunsichern könnte.

Damit der Mensch das Gewünschte in Empfang nehmen kann, wenn es eintritt, muss er jetzt handelnd auf die Menschen und Dinge in seinem jetzigen Umfeld einwirken.



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