Die Wissenschaft
des Reichwerdens


Kapitel 5
Die Verbesserung des Lebens

Machen Sie sich von der Vorstellung frei, dass es eine Gottheit gäbe, deren Wille es ist, dass Sie in Armut leben oder der Sie durch Ausharren in Armut dienen könnten.

Die intelligente Substanz, welche alles ist und welche in allem und in Ihnen wohnt, ist eine bewusst lebende Substanz. Als solche muss sie so geartet und beschaffen sein, dass sie jeder lebenden Intelligenz eine Förderung des Lebens wünscht. Jedes Lebewesen muss schon deshalb ständig eine Erweiterung seines Lebens suchen, da das Leben aufgrund des bloßen Gelebtwerdens nach Verbesserung strebt.

Eine in den Boden gepflanzte Saat wird aktiv und der Vorgang des Lebens erzeugt das Hundertfache dieser Saat. Das Leben multipliziert sich durch das Gelebtwerden selbst. Es wird ständig mehr. Es kann gar nicht anders, wenn es überhaupt bestehen soll.

Derselben Notwendigkeit einer ständigen Erweiterung ist auch die Intelligenz ausgesetzt. Jeder von uns gedachte Gedanke ist notwenig, damit der nächste Gedanke entstehen kann; das Bewusstsein ist ständig dabei, sich zu erweitern. Jede neu gelernte Tatsache führt zum Erlernen einer weiteren Tatsache. Das Wissen breitet sich ständig aus. Jedes Talent, das wir pflegen, verursacht den Wunsch, ein weiteres Talent zu entwickeln. Wir sind dem Drängen des Lebens ausgesetzt, suchen nach Ausdruck, der uns dazu treibt, immer mehr wissen zu wollen, immer mehr tun zu wollen, immer mehr sein zu wollen.

Um mehr zu wissen, zu tun oder zu sein, müssen wir auch mehr haben. Wir müssen Dinge haben, die wir nutzen können, da wir nur durch die Benutzung von Dingen lernen, tun und werden. Damit wir mehr leben können, müssen wir reich werden.

Die Sehnsucht nach Reichtum ist schlichtweg die Fähigkeit zu einem erfüllterem Leben. Jede Sehnsucht ist das Bemühen einer noch nicht zum Ausdruck gebrachten Möglichkeit, sich zu verwirklichen. Es ist die Macht, die sich manifestieren will, welche die Sehnsucht entstehen lässt. Das was Sie dazu drängt, mehr Geld verdienen zu wollen, ist dasselbe wie das, was die Pflanze zum Wachsen drängt. Es ist das Leben, das sich eine vollere Entfaltung wünscht.

Die alleinige lebende Substanz muss diesem innewohnenden Gesetz allen Lebens unterworfen sein. Sie wird vom Wunsch durchflutet, mehr leben zu wollen, und deshalb ist der Notwendigkeit ausgesetzt, Dinge erschaffen zu müssen. Die einzige Substanz will durch Sie mehr leben. Deshalb möchte sie, dass Sie all das haben, was Sie nutzen können.

Dass Sie reich werden, ist Gottes Wunsch. Er möchte, dass Sie reich werden, weil er sich durch Sie besser zum Ausdruck bringen kann, wenn Sie viele Dinge nutzen können. Er kann in Ihnen besser leben, wenn Sie die uneingeschränkte Herrschaft über die Möglichkeiten des Lebens haben.

Das Universum möchte, dass Sie all das haben, was Sie haben wollen. Die Natur ist Ihren Plänen wohlgesonnen. Alles ist naturgemäß auf Ihrer Seite. Öffnen Sie sich dieser Wahrheit.

Es ist jedoch von fundamentaler Bedeutung, dass sich Ihr Trachten mit dem Zweck in harmonischer Übereinstimmung befindet, der in allem wirkt. Dies bedeutet, dass Sie aus der Tiefe leben wollen, nicht nur oberflächliche Vergnügungen oder sinnliche Befriedigung suchen. Das Leben ist die Erfüllung einer Funktion und der Mensch lebt nur dann wirklich, wenn er jede Funktion, zu der er auf körperlicher, geistiger und spiritueller Ebene fähig ist, erfüllt, ohne sich einem dieser Bereiche in Exzesse zu verlieren.

Nicht, um ausschweifend zu leben und sich tierischen Trieben hinzugeben, sollten Sie nach Reichtum treben. Das ist kein Leben! Die Erfüllung jeder körperlichen Funktion ist jedoch durchaus ein Teil des Lebens und keiner, der sich die Impulse des Körpers im Rahmen eines normalen und gesunden Ausdrucks verwehrt, lebt wirklich aus der Fülle heraus.

Sie sollten auch nicht reich werden wollen, um sich nur geistigen Freuden zu widmen, Wissen zu erlangen, ihren Ehrgeiz zu befriedigen, andere zu übertrumpfen oder berühmt zu werden. All dies sind legitime Bereiche des Lebens, der Mensch, der jedoch nur für die Freuden des Intellekts leben, beschneidet sich selbst und wir mit seinem Los niemals gänzlich zufrieden sein.

Sie sollten nicht reich werden wollen, um Ihren Mitmenschen Gutes zu tun, um in der Rettung der Menschheit aufzugehen oder um sich der Menschenliebe und der Aufopferung zu widmen. Die Freuden der Seele sind lediglich ein Teilbereich des Lebens und weder besser noch edler als jeder andere Bereich.

Sie sollten vielmehr reich werden wollen, damit Sie essen, trinken und fröhlich sein können, wenn die Zeit für diese Dinge die richtige ist; damit Sie sich mit schönen Dingen umgeben, andere Länder bereisen, Ihrem Geist seine Nahrung bieten, Ihren Intellekt weiterentwickeln können; damit Sie andere lieben und auch Gutes tun können; damit Sie Ihren Beitrag leisten können, so dass die Welt zur Wahrheit findet.

Bedenken Sie jedoch, dass extremer Uneigennützigkeit keineswegs besser oder löblicher ist extreme Selbstsucht. Sie sind beide Verfehlungen. Verabschieden Sie sich von der Vorstellung, dass Gott von Ihnen eine Selbstaufgabe zu Gunsten Anderer wünscht und dass Sie sich auf diese Weise seine Gunst verdienen würden. Gott verlangt dergleichen nicht. Gottes Wille ist es vielmehr, dass Sie das Beste aus sich machen. Zu Ihrem Besten und zum Besten Anderer. Auf keine andere Weise können Sie mehr für Ihre Mitmenschen tun als wenn Sie das Beste aus sich selbst herausholen.

Dies können Sie nur tun, in dem Sie reich werden. Deshalb ist es rechtens und löblich, dass Sie Ihre vorrangigen und besten Gedanken für die Arbeit des Reichwerdens einsetzen.

Bedenken Sie jedoch, dass der Wunsch der Ursubstanz alle betrifft und dass seine Bestrebungen auf mehr Leben für alle ausgerichtet sind. Diese Substanz durchdringt alles in gleichem Maße und trachtet deshalb bei allen für Reichtum und Leben.

Die intelligente Substanz wird zwar Dinge für Sie machen, Sie wird sie aber nicht Anderen wegnehmen, um Sie Ihnen zu geben.

Vergessen Sie den Gedanken des Wettbewerbs. Ihre Aufgabe ist, schöpferisch tätig zu werden, nicht um das bereits Geschaffene zu konkurrieren.

Sie haben es nicht nötig, jemand etwas wegzunehmen.
Sie haben es nicht nötig, jemand übers Ohr zu hauen.
Sie haben es nicht nötig, jemand zu betrügen oder zu übervorteilen. Sie haben es nicht nötig, jemand auszubeuten.
Sie haben es nicht nötig, neidisch auf jemanden zu schielen und seinen Besitz zu verlangen. Niemand hat irgend etwas, das Sie nicht ebenfalls haben könnten, und zwar, ohne es jemanden wegzunehmen.

Sie müssen ein Schöpfer und Schaffender werden, kein Rivale oder Konkurrent. Das was Sie sich wünschen, werden Sie erhalten. Dies wird jedoch auf eine Art und Weise geschehen, dass dann, wenn Sie es haben, jeder Mensch, mit dem Sie in Berührung kommen, ebenfalls besser bedient ist als jetzt.

Mir ist durchaus bewusst, dass es viele Leute gibt, die über viel Geld verfügen, indem sie genau entgegen dieser Ausführungen handeln und ich darf dies hier erläutern: Menschen dieser Kategorie, die sehr reich werden, gelangen lediglich aufgrund ihrer außerordentlichen Konkurrenzfähigkeit in diese Lage und manchmal bringen sie sich im Zuge der industriellen Revolution unbewusst in Beziehung zur Substanz mit seinen übergeordneten Zwecken und Bestrebungen. Rockefeller, Carnegie, Morgan usw. waren unbewusste Mitwirker des Allmächtigen bei der notwendigen Arbeit der Systematisierung und Organisierung einer produktiven Industrie und ihr Werk wird letztendlich zu mehr Leben für alle beitragen. Dennoch sind ihre Tage praktisch gezählt. Sie haben das Produktionswesen organisiert und werden bald von anderen Vertretern abgelöst werden, die die Machinierie des Verteilungswesen organisieren werden.

Sie gleichen den Monsterreptilien aus vorgeschichtlichen Zeiten. Zwar nahmen sie im evolutionären Prozess eine notwendige Rolle ein, dieselbe Macht, die sie schuf, wird sich ihrer auch wieder entledigen. Und im Grunde waren sie niemals reich; ein Blick auf ihre Privatleben zeigt, dass die meisten Menschen in dieser Kategorie ein verzweifeltes und elendes Leben führten.

Auf der Wettbewerbsebene erworbener Reichtum ist niemals befriedigend und dauerhaft. Ein solcher Reichtum gehört heute Ihnen und morgen jemand anderem.

Wenn Sie auf wissenschaftliche und folgerichtige Art und Weise reich werden wollen, müssen Sie das Wettbewerbsdenken völlig aufgeben. Sie dürfen auch nicht einen Augenblick daran denken, dass der Vorrat begrenzt sei. Sobald Sie auch nur daran denken, dass Geld knapp sei und von irgend jemandem „gebunkert“ und kontrolliert würde, verfallen Sie in Konkurrenzdenken und Ihre schöpferische Kraft verflüchtigt sich.

Und das Schlimmste daran ist, dass der schöpferische Prozess, den Sie bereits begonnen haben, wahrscheinlich zum Stillstand gelangt.

Gehen Sie zuversichtlich davon aus, dass in den Bergen der Erde Millionenwerte von Gold liegen, die noch nicht ans Licht der Welt befördert wurden. Und wenn dies nicht der Fall wäre, würden von der denkenden Substanz weitere Vorräte geschaffen, damit Ihr Bedürfnisse erfüllt werden.

Gehen Sie zuversichtlich davon aus, dass Sie das Geld, das Sie benötigen, erhalten werden, auch wenn Tausend Männer aufgeboten werden müssten, um die Goldminen von morgen zu entdecken.

Schauen Sie nie auf die sichtbaren Vorräte. Konzentrieren Sie sich immer auf die unbegrenzten Reichtümer in der formlosen Substanz und gehen Sie fest davon aus, dass Sie so rasch zu Ihnen gelangen wie Sie sie erhalten und nutzen können. Durch das Aufkaufen der sichtbaren Vorräte kann Sie niemand davon abhalten, das Ihnen Zustehende zu erhalten.

Gestatten Sie Ihrem Denken deshalb nicht die Verfehlung, dass die besten Bauplätze bereits vergeben seien und Sie nur dann einen Platz für Ihr Haus finden können, wenn Sie sich beeilen. Sorgen Sie sich nicht um Konzerne und Kombinate in dem falschen Denken, dass diesen bald die gesamte Welt gehöre. Verschwenden Sie keinen Gedanken an die Angst, dass Sie das Ihrige verlieren könnten, weil Sie jemand anders überrundet. Dies kann nicht geschehen!

Sie sind nicht auf der Suche nach etwas, das jemand anders gehört; Sie verursachen das, was Sie sich wünschen, indem Sie es aus der formlosen Substanz erschaffen und in diesem Bereich sind die Vorräte unerschöpflich. Ihre Leitschnur sind die folgenden Aussagen:



Es gibt eine denkende Substanz, aus der alle Dinge geschaffen sind und welche in ihrem Urzustand die Zwischenräume des Universums durchdringt, durchflutet und ausfüllt.

Ein Gedanke dieser Substanz erschafft das Gedachte.

Der Mensch kann in seinen Gedanken Dinge formen und kann das Erdachte erschaffen, indem er der formlosen Substanz seinen Gedanken einprägt.