|
Kapitel 2:
Geld als Wertmaßstab
Wir können mit einiger Sicherheit davon ausgehen, dass uns das Schicksal der Schubkarrendame erspart bleibt und unser Geld nicht völlig wertlos wird. Ein kurzer Rückblick: Der Wert der Reichsmark stürzte zwischen 1919 und 1929 ins Bodenlose: Von 8,9 Mark auf sage und schreibe 4,2 Billionen pro Dollar. Obwohl - in gewisser Weise nähern wir uns diesem Zustand immer mehr an.
Wieso?
Wir haben es mit einer „schleichenden Inflation“ zu tun. Zwar sind die Preise in Europa zwischen 1997 und 2000 unter zwei Prozent gestiegen, aber seit März 2002 spricht man nicht von ungefähr vom „Teuro“. Die Kaufkraft wurde also weniger. Wir alle zahlen heute für einen Laib Brot, eine Flasche Mineralwasser oder einen Liter Benzin teilweise bis zum Doppelten des vorherigen Preises.
Und dennoch ist genau dieser Umstand einer der wesentlichen Schlüssel für materiellen Wohlstand! Vielleicht ziehen Sie ja Vollkornbrot aus einer Biobäckerei einer der anderen dreihundert Brotsorten vor - zum Beispiel Weißbrot, Oliven-Walnussbrot, Quarkbrot oder Pumpernickel - und zahlen dafür mehr!
Und Sie zahlen deshalb mehr für die von Ihnen bevorzugte Sorte Brot, weil sie Ihnen besser schmeckt,
weill sie besser sättigt,
weil sie „wissen, was drin ist“, weil sie das Gefühl haben, sich „gesünder zu ernähren“,
weil ...
weil es für Sie "höherwertig" ist. |
Darauf läuft alles hinaus!
Es ist noch keine hundert Jahre her, dass nur Gold und Silber als „echtes Geld“ betrachtet wurden.
Kreditkarten, E-Geld, Chipkarten oder andere Möglichkeiten des elektronischen Zahlungsverkehrs gibt es in Europa erst seit wenigen Jahrzehnten. Und dennoch ist für die meisten von uns der Gang zum Bankautomaten etwas ganz Normales geworden.
Ein paar Zahlen auf unserem Kontoauszug können unsere Stimmung nachhaltig beeinträchtigen oder verbessern!
Warum diese langatmige Einleitung? Wollten wir auf nicht verwertbare Informationen nicht verzichten?
Gut - kommen wir zum Punkt:
In Kapitel 1 haben wir gesagt, dass Geld eine Abmachung über den Wert darstellt. Wenn Sie mehr Geld haben wollen, müssen Sie etwas schaffen, das andere Menschen wertschätzen!
Der Wert der Dinge hat sich jedoch im Laufe der Zeit geändert.
So gab es zum Beispiel eine Zeit, als Tiere einen hohen Wert darstellten, im alten Rom hatten Sklaven einen hohen Marktwert; mit dem Aufkommen der Landwirtschaft wurde Land hoch bewertet, weil man darauf Lebensmittel anpflanzen konnte und Ernten sehr wertvoll waren.
Auch heutzutage stellt Land für viele Leute nach wie vor einen hohen Wert dar und für Grundstücke werden je nach Lage und Neigung von manchen Leuten kleine Vermögen bezahlt, zum Beispiel, weil sie sich mehr Privatsphäre wünschen, einen kleinen Schrebergarten haben wollen oder „etwas Eigenes“ ihr Traum ist.
Für andere Menschen fällt der Wert von Grundstücken jedoch nicht sehr ins Gewicht, diese Leute ziehen es vor, in Mietwohnungen zu leben und wollen „sich um nichts kümmern müssen“.
Ab dem 19. Jahrhundert galt die Produktionskapazität als die größte Wertquelle. Zu diesem Zeitpunkt waren die reichsten Leute der Welt Besitzer von Eisenbahnen, Ölraffinerien und Stahlwerken. Die Fähigkeit, „etwas“ produzieren zu können, stand an erster Stelle, gefolgt von der Möglichkeit, diese Produkte verkaufen zu können.
Seit etwa 1970 kam es jedoch zu einem erneuten Umschwung.
Jetzt befinden wir uns im Informationszeitalter. Wir benützen Informationen sogar dazu, Probleme zu lösen!
Das ist der Schlüssel zum Reichtum!
Zu Kapitel 3
|
|