|
||||
|
Online-Kursus
Teil 7 - Vom Formlosen zum Formhaften
|
"Wäre ich bereit, diese Gedanken in den nächsten drei Minuten als reale Auswirkung zu erleben? |
Nun zum eigentlichen Kursteil Nr. 7:
Es gibt eine denkende Substanz, aus der alle Dinge geschaffen sind und welche in ihrem Urzustand die Zwischenräume des Universums durchdringt, durchflutet und ausfüllt
"Die Wissenschaft des Reichwerdens, Kapitel 4
Eine "denkende Substanz" (im Original "a thinking stuff"), welch seltsame Formulierung! Gehen wir der Sache auf den Grund:
Zu der Zeit, in der Wallace Wattles dieses Buch schrieb, also im ersten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts, waren die Vorstellungen, die man im Westen vom Universum hatte, im Wandel begriffen. Die vorherige Sichtweise, wie sie Newton oder Descartes vertraten und wonach es sich um eine gigantische Machine handle, in der alle Einzelteile wie eine Riesenuhr zusammen arbeiteten, musste das Feld räumen. An ihre Stelle trat eine neue Sichtweise, wonach eine dynamische Energie keineswegs nach einem starren System wirkte und statisch war, sondern auf etwas reagierte.
Die bisherige Denke ("Paradigma" würden wir heute sagen), wonach wir es mit einer routinemäßig ablaufenden Machinerie zu tun haben, hatte sich überholt. Die bisherige Vorstellung funktioniert nicht mehr, weil die Menschen eine Stufe des Verstehens und Wissens erreicht hatten, welche nach einer neuen Sichtweise verlangte. Und so entstand die Sichtweise, dass wir in der Tat in einem intelligenten Universum leben. Also ein Universum, das denkt. In einer "denkenden Substanz", wie Wattles sagt.
Nun zum Wort "Substanz":
Wenige Jahre, bevor Wattles diese Formuliereung zu Papier brachte, hatte Albert Einstein eine völlig neue Sichtweise erschlossen, indem er eine Reihe damals unerhörter und revolutionärer Ideen vorstellte, von denen die bekannteste diejenige ist, dass Energie und Materie austauschbar seien. Die entsprechende Formel haben Sie ja bereits in Kursteil 5a erfahren. Diese Formel besagt, dass Materie Energie ist und dass alles, was wir sehen, eine Form dieser Energie ist.
Energie existiert. Sie wird weder geschaffen noch zerstört, sondern verändert lediglich ihre Form. Das Formlose - die Energie - wird zum Formhaften: zu materiellen Gegenständen und Wirkungen.
Gut. Nun zur nächsten Aussage Wattles', ebenfalls wieder aus Kapitel 4::
Ein Gedanke dieser Substanz erschafft das Gedachte.
Der Mensch kann in seinen Gedanken Dinge formen und kann das Erdachte schaffen, indem er der formlosen Substanz seine Gedanken einprägt.
Im letzten Jahrhundert wurden im Bereich der Physik viele neue und umwälzende Erkenntnisse gewonnen. Wir wissen mittlerweile, dass sich das Verhalten der kleinsten Materieteilchen - wobei das Wort "Teilchen" nicht das Zutreffendste ist - verändert, wenn sie gemessen und beobachtet werden. Wir wissen, dass sich die Erwartungshaltung der Wissenschaftler auf das Verhalten dieser "Teilchen" auswirkt. Die Wissenschaft erkennt - zumindest ansatzweise - nun also an, dass unsere Absicht und unsere Erwartungshaltung das Verhalten dieser winzigen Energieteilchen beeinflusst oder sogar steuert.
Wissenschaftler sind manchmal auch neidisch aufeinander. Und so wollten die einen beweisen, dass die anderen nicht recht hätten:
Man ließ einige Stunden lang Licht auf eine goldbeschichtete Folie scheinen. Als man die Folie danach untersuchte, stellte man Einschüsse fest, so als ob jemand mit einem Schrotgewehr auf die Folie geschossen hätte. Damit war also bewiesen, dass Licht Materie ist.
Das ließ die andere Seite natürlich nicht ruhen. Die wisschaftliche Konkurrenz baute dieselbe Versuchsanordnung auf, um der Welt zu beweisen, dass Licht selbstverständlich Welle ist.
Und siehe da, diese Forscher konnten beweiseen, dass das Licht eine Welle ist.
Plötzlich war klar, dass diese kleinsten "Teilchen" (von Einstein "Quanten" benannt, heute eher als "Photonen" bekannt) sowohl Materie als auch Welle (Energie) sein können. Es hängt von der Erwartung der Wissenschaftler ab!
Ab 1990 wurden diese Theorien nochmals um eine Stufe weiterentwickelt und die Wissenschaftler fingen an, sich ein Universum vorzustellen, in dem sowohl Materie wie auch Energie als reine Schwingung vorkamen. Obwohl alles um uns herum - und wir selbst auch - wie etwas Festes aussieht, wissen wir, dass dem nicht so ist. Falls Sie zwei Leute durch ein extrem starkes Eleketronenmikroskop beim Händeschütteln beobachten könnten, würden Sie nicht zwei feststoffliche Hände sehen, sondern eine Beziehung, bei der Energie in der Form der Hände von Person A mit der Energie der Form von Person B zusammenkommt. Sie würden keine Abgrenzung zwischen den beiden Händen sehen, könnten nicht sagen, wo die eine anfängt und die andere aufhört. Alles ist nur eine ständig vibrierende Energie, die die Grenzen von Raum und Zeit überschreitet. Und dabei stehen wir erst am Anfang des Verständnisses dieser Zusammenhänge!
Alles, was eine Gestalt (Form) hat - also auch jeder Mensch - ist ebenfalls formlos. Noch mehr: Alles, was eine Gestalt hat, ist zeitlich beschränkt. Das Formlose ist ewig.
In östlichen spirituellen Schriften sind diese Weisheiten bereits länger bekannt. Für die westlichen Wissenschaftler waren das jedoch lange Zeit Ammenmärchen. Dass unser Geisteshaltung einen Einfluss auf unsere Gesundheit haben könnte, ist noch gar nicht so lange anerkannt. Auch heute gibt es noch Ewig-Gestrige, die nur "glauben, was sie sehen."
Einer, der diese Wahrheiten auf den Punkt brachte, war Arthur Schopenhauer. Eines seiner bekanntesten Zitate lautet:
Erst erscheint sie lächerlich, dann wird sie bekämpft, schließlich ist sie selbstverständlich |
Der jetzt beschriebene Ablauf ist jedem Erwachsenen einigermaßen bekannt. Wir können etwas nur erschaffen, wenn wir vorher eine geistige Vorstellung des zu Erschaffenden haben. Soweit keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse.
Aber dieses Beispiel zeigt, dass wir bereits jetzt Zugriff auf diese enorme Kraft in uns haben, weil ein jeder von uns eine Denkzentrale ist und sich etwas ausdenken kann, wodurch etwas begonnen wird. Nur haben wir - bisher - meist unbewusst erschaffen. In diesem Kursus wollen wir nun lernen, wie wir diesen Schöpfungsprozess bewusst nutzen. Dazu, meint Wattles, müssen wir "auf eine gewisse Weise" denken.
Wattles sagt hierzu, ebenfalls in Kapitel 4:
Das Handeln eines Menschen ist das direkte Ergebnis der Art und Weise, in der er über etwas denkt.
Um so vorgehen zu können, wie Sie vorgehen wollen, müssen Sie die Fähigkeit erwerben, so zu denken, wie Sie denken wollen. Das ist der erste Schritt auf dem Weg zum Reichtum.
Zwar ist jedem Menschen die natürliche Fähgkeit angeboren, das zu denken, was er denken will, es erfordert jedoch wesentlich mehr Mühe, anders zu denken als es der Anschein nahe legt. Dem Anschein entsprechend zu denken, ist leicht.
Diesen ersten Schritt werden wir in der nächsten Kurseinheit tun. In Kursteil 8 lernen Sie, wie Sie so zu denken lernen, wie Sie denken wollen.