nach Wallace Wattles
Kursteil 18
Dankbarkeit, Teil 2
Die erste Stufe auf der Dankbarkeitstreppe haben wir ja nun bereits behandelt.
Falls Sie Ihre letzte Übung wirklich gemacht haben, dürften Sie bereits einige Veränderungen bemerkt haben. Das ist gut so!
Nehmen wir nun die nächste Stufe. Bei dieser geht es darum, die Wahrheit zu sehen, statt nur den Anschein. Achten Sie darauf, wo Sie hintreten, auf dieser Stufe kommen Sie leicht ins Straucheln oder Stolpern.
Was ist, wenn etwas Schreckliches passiert? Sollen wir dann auch noch dankbar sein? Was sagt Wallace Wattles dazu?
Dankbar zu sein, hilft Ihnen, sich auf die Wahrheit zu konzentrieren, statt auf den Schein. Wattles sagt, dass es ohne Dankbarkeit nicht lange dauern würde, bis wir mit dem Stand der Dinge unzufrieden seien. Andererseits würden wir uns mit Dankbarkeit auf das Beste einstimmen.
Wenn wir bei allem die Wahrheit sehen wollen, kommt eine höhere Stufe der Dankbarkeit ins Spiel. Wir verlassen die Maulwurfsebene und begeben uns auf die Adlerebene, um von dort aus das Gute an dem zu finden, was momentan "schlecht" aussieht.
Das bedeutet nicht Verdrängung oder Wegwischen von Gefühlen. Es bedeutet, wach werden. Wir treten geistig einen Schritt zurück und beobachten:
Handelt es sich um eine bewusste Aktion oder reagieren wir lediglich auf die Situation?
Diesen Punkt zu erreichen, an dem wir uns zumindest darum bemühen, das Gute an der Sache zu sehen, ist eine lohnenswerte Angelegenheit. Es wird Zeiten oder Augenblicke geben, an denen Sie es wieder vergessen. Das ist Teil des Entwicklungsprozesses. Es geht um die Bereitschaft, die aufbrausenden Gefühle zu besänftigen und die gute Seite an der Angelegenheit sehen zu wollen.
Solange wir sofort mit einer definitiven Schlussfolgerung zur Hand sind und etwas für durch und durch schlecht halten, versperren wir den Blick auf das Gute daran. Wir verpassen es schlichtweg. Das schadet uns.
Wir kappen damit den Draht zur Höheren Macht, wie Wattles sagte.
Können Sie für etwas dankbar sein, das für Sie ein harter Schlag war? Aus einem zeitlichen oder auch räumlichen Abstand betrachet, verändert sich unsere Einstellung häufig wieder.
Die bekanntes US-amerikanische Talkshow-Moderatorin und die reichste Frau der USA ist Oprah Winfrey. Von ihr stammt folgendes Zitat:
"Wenn du dich am wenigsten dankbar fühlst, brauchst du das, was dir die Dankbarkeit geben kann am meisten, nämlich Perspektive".
Wir allen haben Tage, an den wir am liebsten in die Luft gehen würden. Es hilft, sich daran zu erinnern, dass wir eines Tages darüber lachen werden.
Aber wieso erst "eines Tages"?
Wenn Sie es schaffen, gleich darüber zu lachen, haben Sie den Weg zur Dankbarkeit abgekürzt.
Jetzt überlassen wir Sie wieder Ihrer praktischen Übung.
Im nächsten Kursteil befassen wir uns mit der dritten und höchsten Stufe der Dankbarkeit.
Alles Gute!
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