Eine ehemalige Patientin von mir lässt sich von ihrer Vorstellungskraft Tag für Tag aufs Neue quälen. Nur hat sie keineswegs nur eine Sorge, sondern eine Vielzahl von Sorgen. Sie fürchtet sich vor einem Herzanfall, vor nuklearen Katastrophen, vor Börsenzusammenbrüchen. Sie erwartet ständig, dass jemand von ihrer Verwandtschaft sterben könnte, und widmet so das göttliche Geschenk der Vorstellungskraft ausschließlich negativen Aspekten des Lebens.
Entspannung
Sehen Sie sich so, wie Sie sein wollen. Stellen Sie sich vor, dass Sie auf eine Filmleinwand blicken und einen Film über sich selbst ansehen.
Sehen Sie sich selbst in einer problematischen Situation und zwar so, wie Sie in Ihren besten Augenblicken eine solche Situation gemeistert haben.
Natürlich sind diese Vorstellungen individuell verschieden und darum kann ich Ihnen hier nicht beschreiben, auf welchen Bereich Sie sich konzentrieren sollten, aber ich kann Ihnen einige fiktive Beispiele nennen, nach denen Sie sich richten können.
Nehmen wir an, Sie seien eine junge Frau, ledig, zweiundzwanzig Jahre alt, und Sie hätten gerade Ihre Stellung als Stenotypistin aufgegeben, da sie Ihnen nicht gefiel. Sie möchten gerne als Privatsekretärin arbeiten und Sie wissen, dass Sie sich in einer solchen Stellung bewähren würden. Ihr Problem liegt darin, dass Sie sich stets nervös gehemmt fühlen, wenn Sie zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen müssen.
Jedes Mal, wenn Sie auf Stellensuche waren, erwies sich Ihre Selbstauffassung als äußerst labil.
Nein, das stimmt nicht ganz. Einmal war es anders.
Damals, als Sie 16 Jahre alt waren und sich um die Stellung einer Badeaufseherin in einem Ferienlager für Mädchen an der See bewarben. An diesem Tag fühlten Sie sich gut und großartig.
Stellen Sie sich
genau vor, wie die Unterhaltung verlief, als Sie sich um diese Stelle
bewarben. Sehen und fühlen Sie in Ihrer Fantasie jede Einzelheit!