Metaphysische
Interpretation
des Märchens
Eine solche Stiefmutter hat fast jeder Mensch: Das sind die negativen Gedankenformen, die wir im Unterbewusstsein aufgebaut haben. Die von Neid geplagte Stiefmutter drängt Schneewittchen immer in den Hintergrund.
Alle grausamen Gedankenformen verhalten sich so.
Die neidische Stiefmutter stellt sich jeden Tag vor einen sprechenden Spiegel und befragt diesen: „Spieglein, Spieglein an der Wand. Wer ist die Schönste im ganzen Land?“
Der allwissende Spiegel antwortet: „Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land!“
Doch eines Tages antwortet der Spiegel: „Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier, aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als Ihr!“
Im Märchen heißt es dann weiter: „Da erschrak die Königin und wurde gelb und grün vor Neid.“ Sie lässt das Kind in den Wald hinausbringen, wo der Jäger es umbringen soll. Die Prinzessin fleht um ihr Leben, und der Jäger bringt es nicht übers Herz, das Kind zu töten. Er lässt es laufen.
Der Wald ist voller wilder Tiere und anderer Gefahren. Die Prinzessin fällt zu Boden, als sich etwas Unerwartetes abspielt:
Die wilden Tiere springen an ihr vorbei und tun ihr nichts zuleide. Das Mädchen befindet sich mutterseelenallein inmitten wohlgesinnter Kaninchen, Eichhörnchen, Rehe, Bieber und Bären, und die Kleine läuft den ganzen Tag. Schließlich gelangt es an ein Häuschen, in dem ein Tischlein mit sieben kleinen Tellern steht.
Diese freundlichen Waldtiere stehen für unsere Intuition und unsere Eingebungen, welche immer präsent sind, um uns aus dem dunklen Wald herauszuführen.
Es zeigt sich, dass das Häuschen von sieben Zwergen bewohnt wird, die zum Zeitpunkt der Ankunft Schneewittchens in den Bergen unterwegs gewesen waren, um Erz zu hacken.
Im Haus herrscht ein großes Durcheinander. Also machen sich Schneewittchen und die Tiere daran, Ordnung zu schaffen und sauberzumachen. Die Eichhörnchen stauben mit ihren Schwänzen ab, die Vögel hängen Sachen auf, die Hörner der Rehe dienen als Hutständer …
Als die sieben Zwerge zurückkommen, finden sie das Häuschen aufgeräumt vor. Schneewittchen schläft.
Am nächsten Morgen erzählt Schneewittchen ihre Geschichte, bleibt weiter im Haus, kocht und ist glücklich.
Die sieben Zwerge stehen symbolisch für die uns umgebenden beschützenden Kräfte.
In der Zwischenzeit befragt die böse Schwiegermutter wieder den Spiegel. Dieser antwortet:
„Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier.
Aber Schneewittchen über den Bergen
Bei den sieben Zwergen
Ist noch tausendmal schöner als Ihr!“
Die Königin zittert und bebt vor Zorn. Dann macht sie einen giftigen Apfel, der äußerlich schön aussieht. Sie verkleidet sich als Bauersfrau und machte sich auf den Weg über die sieben Berge zu den sieben Zwergen.
Sie findet das Häuschen, klopft an und Schneewittchen streckt den Kopf zum Fenster heraus. Schneewittchen sagt, dass sie niemanden hereinlassen dürfe, doch die verkleidete Königin sagt: „Ist mir recht. Dann schenke ich dir eben einen.“ Die „Bäuerin“ schneidet den Apfel in zwei Teile, und beißt in die unvergiftete Hälfte. Schließlich kann Schneewittchen nicht mehr widerstehen, und beißt in die giftige Hälfte. Dann fällt sie tot zu Boden.
Alle Tiere sind traurig, und die Schwiegermutter zieht triumphierend ab.
Es geschah aber, dass ein Königssohn in den Wald geraten war, und im Zwergenhaus übernachten wollte.
Die alte Gedankenform wird für alle Zeiten aufgelöst. Der Königssohn symbolisiert den göttlichen Lebensplan. Wenn er Sie wachküsst, leben Sie fortan glücklich.
Es gibt Leute, die
sich ständig beklagen: „Bei meinem Pech musste das ja so kommen!“
Solche oder ähnliche Einstellungen müssen wir umpolen und durch positive
Affirmationen ersetzen.
Wir müssen die hinterlistigen Suggestionen
der bösen Schwiegermutter austreiben.
Um uns von diesen negativen Gedankenformen zu befreien, bedarf es der ständigen Wachsamkeit.
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