Der Begriff "Somatisierung" wird hier im Sinne eines bewusst und methodisch herbeigeführten Körpererlebnisses gebraucht, dem die An- und Entspannung einzelner Körperpartien vorausgeht.
Der hier vorgestellte Beitrag basiert auf dem vom Schweizer Hirt-Institut gelehrten Verfahren.
Bei Kenntnis gewisser Gesetzmäßigkeiten ist es möglich, absichtlich solche geistigen Vorstellungsbilder zu somatisieren, den deren Verwirklichung Sie interessiert sind.
Kann oder soll der Kaufmann nun dasselbe anstreben wie ein Techniker, eine Geschäftsfrau dasselbe wie eine Künstlerin?
Zunächst möchte man dies verneinen. Die zu somatisierenden Vorstellungsbilder müssten demnach nach ganz individuellen Gesichtspunkten ausgewählt werden.
Dies wären aus folgenden Gründen ein Trugschluss:
So ist zum Beispiel der Begriff "Erfolg" jedermann bekannt. Jeder "weiss", was damit gemeint ist. Dennoch hat dieser Begriff für jeden Menschen eine andere Bedeutung und individuelle Färbung, welche abhängig vom Bildungsgrad und der Berufsart noch weiter nuanciert wird.
Wenn nun jemand, sei dieser Mensch Computerspezialist, Landwirt oder kaufmännische Angestellte, das Vorstellungbild "Erfolg" somatisiert, wählt er sein eigenes Bild von Erfolg und zielt somit in jene Richtung, die er ohnedies einzuschlagen bereit ist.
Deshalb erübrigt sich eine lange Liste von somatisierungsgeeigneten Vorstellungsbildern. Es ist ganz im Gegenteil erwünscht, diese Liste möglichst kurz zu halten, was deshalb möglich ist, weil die somatisierten Vorstellungsbilder verallgemeinernd wirken und somit zu einer selbständigen zentralen Steueurng Ihres Lebensablaufs führen.
Machen Sie bitte folgenden Versuch:
Konzentrieren Sie sich ausschließlich auf Ihren vollkommen entspannten rechten Arm und stellen Sie sich vor, dass er ganz ruhig sei.
Er ist ganz ruhig!
Ganz ruhig!
Ruhig und schwer!
Ruhig, schwer und warm!
Sobald sich das Schwere- und Wärmeerlebnis einstellt, beginnt nach und nach auch Ihr linker Arm schwer und warm zu werden und schließlich strömt das Schwere- und Wärmeempfinden auf Ihren ganzen Körper über, wenngleich nicht so intensiv, wie Sie es im rechten Arm verspürten.
Auf ähnliche Weise strömt auch die Wirkung eines somatisierten Vorstellungsbildes auf das ganze menschliche Bewusstsein über.
Tages- und auch Unterbewusstsein bekommen eine dem somatisierten Vorstellungsbild entsprechende Gefühlsbetonung.
Aus diesem Grunde lassen sich die Somatisierungsübungen auf vier Vorstellungsbilder beschränken:
1. Ruhe
2. Erfolg
3. Dankbarkeit
4. Gesundheit
Diese vier Vorstellungsbilder schließen das Wesentliche ein.
Die Somatisierung dieses Vorstellungsbildes führt zur Bildung einer geistig-seelischen Mitte und zu einem Gefühl der Geborgenheit. Die Ruhe wird mit der Zeit zur gewohnten Lebenshaltung.
"Den kann nichts aus der Ruhe bringen" oder "Sie ist die Ruhe selbst" - das sind Äußerungen, welche Respekt bezeugen. Wer Abstand halten und über den Dingen stehen kann, beherrscht die Situation!
Die Somatisierung des Vorstellungsbildes "Erfolg" führt zu einer konstanten Zuversicht und grundsätzlich zu einer erfolgreichen Lebenshaltung.
Viele Menschen möchten mit dem Verstand Erfolg erreichen und ihn am liebsten geradezu erzwingen, doch innerlich sind sie dafür noch gar nicht reif.
Ihre Anstregungen scheitern daher immer wieder; sie verkrampfen sich noch mehr, was dazu führt, dass auch die folgenden Anstrengungen wieder fehlschlagen.
Das Paradoxum:
Der Mensch möchte zwar Erfolg haben, hat gleichzeitig aber eine heimliche Angst davor. Eine versteckte, unbewusste Haltung stemmt sich seinen äußeren Anstrengungen entgegen.
In irgendeinem kritischen Moment, wenn der Erfolg schon ganz nahe zu sein scheint, bewirkt diese Hemmung dann eine falsche Verhaltensweise.
Diese latente Erfolgshemmung beruht auf einer Fehlassoziation.
Diese Fehlassoziation kann durch die längere Zeit über durchgeführte Somatisierung des Vorstellungsbildes "Erfolg" abgebaut werden.
Wer das Glück außerhalb seines Herzens sucht - im Beruf, im Geschäft, beim Geld - kann es nicht finden!
Das Glück ist entweder in Ihnen, oder es ist nicht da!
Dasselbe gilt für den Erfolg.
Das Äußerliche des Erfolgs, das Sichtbare, Konkrete, ist nur eine Begleiterscheing oder Spätfolge.
Mit dem Willen allein oder mit dem Intellekt kann man das Glück nicht erzwingen! Auch das Gespann "Wille und Intellekt" bringen niemandem das innere Glück.
Man muss das Glück zuerst erleben, seelisch und körperlich "erspüren"
Zuerst
muss man innerlich das sein, was man später äußerlich sein soll.
Wichtig:
Denken Sie bei der Somatisierung des Vorstellungsbildes "Erfolg" nicht an einen bestimmten Erfolg oder ein bestimmtes Gelingen.
Sie wollen hierbei kein spezifisches Problem lösen.
Dadurch würde nämlich sofort eine Tendenz zur Verkrampfung entstehen, weil Sie nun Ihren ganzen Ehrgeiz daran setzen würden, diesen speziellen Erfolg zu erreichen oder gar zu erzwingen.
Ein Erzwingenwollen würde Ihrem Somatisierungsziel entgegenwirken.
Der Erfolg fällt Ihnen zur rechten Zeit zu, nämlich dann, wenn Sie dafür reif sind!
Oft kommt er auch in einer anderen Gestalt, als verstandesmäßig vorgestellt.
Durch die Somatisierung des Vorstellungsbildes "Dankbarkeit" erreichen wir eine beachtliche Lebensbereicherung.
Wir steuern auch der unfruchtbaren Lebenshaltung der Selbstbemitleidung entgegen.
Der Dankbare ist immer zufriedener und glücklicher als der Undankbare und Gleichgültige!
Darüber hinaus ist eine dankbare Lebenshaltung eine der Voraussetzungen dafür, sich mit den Mitmenschen identifizieren zu können.
Hinzu kommt, dass dankbare Menschen beliebt sind. In der Nähe solcher Menschen herrscht ein freundliches Klima.
Die Somatisierung des Vorstellungsbildes "Gesundheit" bewirkt, dass sich nach und nach alle Körperzellen auf Gesundheit ausrichten; die natürlichen Abwehrkräfte des Körpers werden aktiviert.
Es verhält sich hier ähnlich wie beim Erfolg: Mit dem Verstand möchte wohl jeder gesund sein, aber eine unbewusste Tendenz zur Flucht in die Krankheit wird dem verstandesmäßigen Wollen entgegen.
Die Tendenz zur Flucht in die Krankheit beruht auf einer Fehlassoziation.
Diese Fehlassoziation kann durch die anhaltende Somatisierung des Vorstellungsbildes "Gesundheit" korrigiert werden.
Da es sich beim obigen Text teilweise um einen Auszug aus einem Kursteil der Hirt-Methode handelt, wurde dieses Institut angeschrieben.
Bislang liegt zwar noch keine offizielle Veröffentlichungsgenehmigung vor, wir tun mit diesen Zeilen jedoch allen Interessierten etwas Gutes und unterstellen deshalb vorläufig das Einverständnis des Instituts.