Klassischerweise wird eine Übung der folgenden Art empfohlen:
Man nehme ...
ein Blatt Papier. Darüber schreibe man in großen Lettern "Mein Traumjob" und darunter beschreibe man, was man darunter versteht.
Diese Vorgehensweise hat gewisse Vorzüge, ist aber nicht sehr effektiv. Man kann hier zum Beispiel aufschreiben ...
Wo will ich arbeiten?
Mit wem will ich arbeiten?
Lieber alleine oder mit anderen?
Welche Arbeit verrichte ich?
Welches Gehalt erhalte ich?
Arbeite ich handwerklich?
Oder geistig?
Hier soll man seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Warum ist diese Technik nicht besonders effektiv?
Weil Ihnen sofort negative Gedanken durch den Kopf schießen, kaum dass Sie mit dem Schreiben begonnen haben. Gedanken der folgenden Art: "Das glaubst du doch selber nicht. Das ist kein Job für dich! Unmöglich! Das ist zuviel verlangt ..."
Sie erfahren hier einen wesentlich wirkungsvolleren Ansatz. Auch hier brauchen Sie wieder ein Blatt Papier.
Und jetzt drehen Sie den Spieß um. Jetzt schreiben Sie auf, wie Ihr Alptraumjob aussähe.
Lassen Sie sich über die mürrischen und eckelhaften Leute aus, mit denen Sie jetzt "zusammenarbeiten".
Schreiben Sie über die unzumutbaren Arbeitsbedingungen.
Über die hirnrissigen und unsinnigen Aufgaben, die Ihnen abverlangt werden ...
Wahrscheinlich werden Sie mit dem Schreiben gar nicht mehr aufhören können. Das wollen Sie in Ihren schrecklichsten Alpträumen nicht!
Wozu ist das gut?
Diese Übung gibt Ihnen eine fantastische Gelegenheit, Ihr kreatives Potenzial zum Erwachen zu bringen, wenn Sie nicht von Ihrem Ego ausgebremst werden.
Falls Sie auf Arbeitsplatzsuche sind, tun Sie sich einen Gefallen. Führen Sie diese Übung wirklich durch. Sie werden erstaunt sein!
Nehmen wir ein Beispiel:
"Ich arbeite in einer muffigen, lauten und stickigen Fabrik. Den ganzen Tag muss ich mir zottige Witze anhören, und die Musik plärrt so laut aus den Lautsprechern, dass man sein eigenes Wort nicht versteht."
Jetzt formulieren Sie das positiv um:
"Ich arbeite in einem hellen, ruhigen und freundlichen Büro."
Ein weiteres Beispiel:
"Ein Tag ist wie der andere. Monotonie total. Ich arbeite am Fließband, und verschraube irgendwelchen Kram, den keiner braucht. Lob und Anerkennung sind in diesem Laden so selten wie Dinosaurier in der Einkaufsstraße. Und in den letzten zehn Jahren habe ich das Wort 'Danke' kein einziges Mal gehört."
Traumjob:
"Meine Arbeit ist sehr abwechslungsreich. Jede Aufgabe verlangt einen neuen Ansatz, es ist immer wieder etwas anderes. Das ist sehr interessant. Meine Chefs sind sehr angetan von mir. Sie loben mich über den grünen Klee. Manchmal glaube ich wirklich, das ich soooo gut bin. Das Team ist toll!"
Wenn Sie so vorgehen, brausen Sie sozusagen auf der Umgehungsstraße an Ihrem Ego vorbei. Letztendlich finden Sie auf diese Weise heraus, was Sie wirklich machen wollen.